Kinesiologie

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Was ist Kinesiologie?

Bei der Kinesiologie handelt es sich um eine ganzheitliche Behandlungsmethode der alternativen Medizin.

Die „Bewegungslehre“ – wie die Kinesiologie wortwörtlich übersetzt heißt – hat zum Ziel, die Kräfte und Energien im menschlichen Körper in Einklang zu bringen.

Sie ist eng mit der Chiropraktik und der Osteopathie verknüpft und dient dort Heilpraktikern als Mittel, um Erkrankungen zu diagnostizieren und Beschwerden zu behandeln.

Sie gilt als eine Art körpereigene Feedback-Methode, da der Körper durch einen Muskeltest rückmelden soll, was mit ihm nicht in Ordnung ist. Bei der Therapie kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz.


Historische Entwicklung der Kinesiologie

Die angewandte Kinesiologie hat ihren Ursprung bei dem amerikanischen Chiropraktiker Joseph Goodheart. Er war es, der in den 1960er-Jahren enge Zusammenhänge zwischen der Muskulatur und dem Zustand bestimmter Funktionen der Organe entdeckte.

Er machte die Feststellung, dass sich die Muskelkraft schwächen lässt, wenn während eines Muskeltests Körperzonen berührt werden, die nicht voll funktionsfähig sind.

Als er die Beschwerden behob, verschwand auch die Muskelschwäche. Damit gilt die Kinesiologie als recht junge Methode der Alternativmedizin.

Heute gibt es verschiedene Varianten der Kinesiologie. Die Urform bildet die Applied Kinesiology (AK) bzw. Angewandte Kinesiologie.

Folgende Behandlungsrichtungen haben sich mit der Zeit entwickelt:

  • Touch for Health
  • Health Kinesiology
  • Applied Physiology
  • Neural-Kinesiology
  • Sport Kinesiology
  • Psycho-Kinesiologie
  • Edu-Kinestetik
  • Professional Kinesology Practitioner (PKP)
  • Neural-Organisationstechnik (NOT)
  • Human-ecological Balancing Science (HEBS)


Wie wirkt eine Kinesiologie-Therapie?

Bei der angewandten Kinesiologie spielen die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sowie die Chiropraktik und die Osteopathie eine wichtige Rolle. Es geht in erster Linie darum, Dysharmonien und Störungen zu identifizieren und sie zu behandeln.

Der Kinesiologie wird nachgesagt, einen gesunden Energiefluss wiederherstellen zu können.

Folgende Wirkung sollen mit Kinesiologie erzielt werden können:

  • Förderung der eigenen Potenziale
  • Abbau von Blockaden
  • Verminderung von Stress und Stressreaktionen
  • Kommunikation mit der Körper-Geist-Ebene
  • Aufdecken von Ungleichgewichten

Grundsätzlich gilt, dass man sich in der Kinesiologie nicht auf Symptome konzentriert, sondern Ungleichgewichte im Körper-Geist-System – also ganzheitlich – testet und schrittweise korrigiert.


Wie erfolgt eine Kinesiologie-Therapie?

Die wohl wichtigste Methode der Kinesiologie ist der kinesiologische Muskeltest. Er soll dazu dienen, den Körper gewissermaßen zu „befragen“, was mit ihm nicht stimmt.

Nachdem man die Blockaden aufgespürt hat, kann mit der Therapie begonnen werden. Prinzipiell können Heilpraktiker jeden Muskel als sogenannten Indikatormuskel nutzen.

Besonders gut geeignet soll jedoch der vordere Anteil des Delta-Muskels sein, der es dem Menschen ermöglicht, seinen Arm waagerecht nach vorne zu heben.

Folgendermaßen sieht ein Kinesiologie-Test aus:

  1. Der Patient streckt seinen Arm im rechten Winkel nach vorne.
  2. Der Kinesiologie-Therapeut drückt auf das Handgelenk, um den Arm nach unten zu bewegen.
  3. Der Patient soll dem Druck standhalten.
  4. Es kommt ein Reiz hinzu – beispielsweise ein ungesundes Nahrungsmittel, eine schädliche Substanz, ein psychischer Reiz oder ein ungeeignetes Medikament.
  5. Nun lässt sich der Testarm einfach herunterdrücken, ohne dass der Patient Widerstand leisten kann.

Der kinesiologische Ansatz geht davon aus, dass bestimmte Faktoren die Energie, die durch den Körper fließt, beeinflussen und die Muskeln immens schwächen. Damit wird erklärt, dass sich der Testarm nach einem bestimmten Reiz einfach herunterdrücken lässt.

Ein solcher Reiz kann auch so aussehen, dass der Patient seine Hand auf einen möglichen Problembereich des Körpers legt. Liegt eine entsprechende Störung vor, werden die Muskeln gemäß der Kinesiologie schwach.

Der Muskeltest soll nicht nur zeigen, wo Schwachstellen im Körper liegen. Heilpraktiker möchten damit ebenfalls ermitteln, welche Behandlungen, Medikamente und Maßnahmen dem Patienten helfen könnten.

Erst nach dem Muskeltest beginnt die eigentliche kinesiologische Behandlung. Korrekturen werden durch verschiedene Heilverfahren der alternativen Medizin vorgenommen.


Wie funktioniert Kinesiologie?

Der Muskeltest im Zuge der Kinesiologie ist nur der erste Schritt. Weiter geht es mit der gezielten Korrektur der festgestellten Ungleichgewichte.

Auch hier bezieht sich die Kinesiologie voll und ganz auf die Einheit aus Körper, Geist und Seele.

Verschiedene Therapiemaßnahmen kommen zum Einsatz, um sie in Einklang zu bringen – beispielsweise Atemtechniken, Klopftechniken oder spezielle Massagen.


Anwendungsgebiete: Bei welchen Beschwerden kann eine Kinesiologie-Therapie Anwendung finden?

Die Kinesiologie gilt als ein Verfahren der ganzheitlichen Untersuchungs- und Therapiemethode. Damit ist ihr Anwendungsbereich sehr umfangreich.

Oftmals setzen Heilpraktiker den Muskeltest ein, um Zugang zum Unterbewusstsein zu erlangen und die Kommunikation zwischen Organen und Muskeln zu beeinflussen.

Kinesiologie kommt zum Beispiel in folgenden Situationen zum Einsatz:

  • Entzündungen, Entzündungsherde
  • Störfelder
  • Schmerzen
  • Allergien
  • Infektionen
  • Toxische Belastungen
  • Strukturelle Störungen des Bewegungsapparates
  • Belastungen durch Erdstrahlen, elektromagnetische Felder und Wasseradern

Zudem wird die Kinesiologie häufig präventiv zur allgemeinen Verbesserung der Gesundheit angewendet.

Auch bei psychischen Beschwerden soll die Kinesiologie eine hilfreiche Methode darstellen. Zu den Anwendungsbereichen zählen:

  • Abbau von Ängsten
  • Suchtprobleme
  • Abbau von seelischen Blockaden und Konflikten
  • Stressmanagement
  • Entlastung bei emotionalen Belastungen
  • Lernstörungen

Somit finden die Methoden der Kinesiologie oftmals auch als Unterstützung einer Psychotherapie Anwendung.


Werden die Kosten für Kinesiologie von der Krankenkasse übernommen?

In der Regel übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für Kinesiologie nicht. Derzeit ist keine Krankenversicherung bekannt, bei der es eine Kostenübernahme gibt.

Bei privaten Versicherungen hängt dies stark vom Leistungsumfang ab.

Doch es gibt eine Lösung, um die Kosten teilweise übernehmen zu lassen: Eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung übernimmt bis zu 100 % der Behandlungskosten für Naturheilverfahren und alternative Therapien.


Wo kann ich eine Kinesiologie-Therapie durchführen?

Wer sich für einen Muskeltest oder eine kinesiologische Behandlung interessiert, sollte sich an einen Heilpraktiker in der Nähe wenden.

Da es sich um eine Therapieform der alternativen Medizin handelt, bieten sie viele Heilpraktiker an. Bei Schulmedizinern ist sie in der Regel nicht zu finden.


Wie lange dauert eine Kinesiologie-Therapie?

Eine genaue Dauer lässt sich bei einer Kinesiologie-Therapie nicht angeben. Immerhin hängt es stark davon ab, wie lange ein Heilpraktiker braucht, um ein Ungleichgewicht festzustellen.

In der Regel dauert eine Sitzung etwa 60 Minuten. Je nach Behandlungsumfang sowie Art und Intensität der Beschwerden sind mehrere Behandlungen nötig.


Erfahrungen und Zukunftsperspektiven der Kinesiologie

Viele Patienten konnten bereits eine Verbesserung ihres Gesundheitszustandes durch die Kinesiologie feststellen. Manch einer interessiert sich womöglich auch dafür, Kinesiologie selbst zu lernen – im Zuge einer „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Es gibt in der Kinesiologie Übungen zur Stressreduktion, die recht einfach gelernt werden können. Dazu gehören unter anderem das Massieren und Halten von Reflex-Zonen und Akupunktur-Punkten.

Mit bestimmten Bewegungsübungen soll man ebenfalls Stress abbauen können. Beliebt sind ebenso Klopftechniken, mit denen man die Energiebahnen des Körpers aktivieren können soll, um Beschwerden zu bekämpfen.

Im Leistungssport kommt das sogenannte kinesiologische Tape bzw. Kinesio-Tape zum Einsatz. Es handelt sich um ein buntes, elastisches Klebeband aus einem bestimmten Textil, das auf die Haut aufgebracht wird und eine gesundheitsfördernde Wirkung erzielen soll.

So lässt sich Kinesiologie selbst im Alltag anwenden.


Können bei der Kinesiologie Nebenwirkungen auftreten?

Es sind keine Nebenwirkungen der Kinesiologie bekannt. Ein Schwachpunkt, der in diesem Zuge allerdings genannt werden kann, ist, dass Gesunde für krank erklärt werden könnten und andersherum.

Das liegt daran, dass jeder Störfaktor und schädigende Einfluss als Stressor gilt und im Muskeltest angezeigt wird.

Demnach ist es wichtig, einen gut ausgebildeten Heilpraktiker zu finden, der viel Erfahrung in der Anwendung des Naturheilverfahrens mitbringt.

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