Was ist eine Entsäuerungstherapie?
Die Entsäuerungstherapie ist eine Methode, um den Säure-Basen-Haushalt im menschlichen Körper ins Gleichgewicht zu bringen.
Sie geht davon aus, dass es im Körper Säuren und Basen gibt, die in einem bestimmten Gleichgewicht sein sollten. Stehen sie in einem disharmonischen Verhältnis zueinander, können vielfältige Beschwerden entstehen.
Wird der Körper beim Neutralisierungsprozess von Säuren nicht unterstützt, entstehen sogenannte Schlacken, die im Bindegewebe abgelegt werden.
Diese sollen durch eine gezielte Entsäuerungstherapie abgebaut werden können. Zudem gilt das Naturheilverfahren als Methode, einer Übersäuerung prophylaktisch entgegenzuwirken.
Historische Entwicklung der Entsäuerungstherapie
Die Entsäuerungstherapie blickt in der Naturheilkunde auf eine lange Tradition zurück. Sie setzt sich aus verschiedenen Verfahren zusammen, die alle unterschiedlichen Ursprungs sind.
Die im Zuge einer Entsäuerungstherapie angewandte Lymphdrainage beispielsweise wurde im vergangenen Jahrhundert ins Leben gerufen, als der Physiotherapeut Dr. Emil Vodder damit begann, geschwollene Lymphknoten seiner Patienten bei Beschwerden zu massieren, um ihre Symptome lindern.
Die basische Ernährung, der im Zuge einer Entsäuerungstherapie viel Gewichtung beigemessen wird, geht noch weiter zurück.
Die Ernährungsweise wurde etwa im Jahr 1911 von einem schwedischen Chemiker namens Ragnar Berg entwickelt. Seine Empfehlung bestand darin, täglich fünfmal mehr Basenbildner als Säurebildner zu sich zu nehmen.
Wie wirkt eine Entsäuerung?
Im menschlichen Körper gibt es Säuren und Basen. Benötigt wird ein leicht basischer pH-Wert im Blut. Dann ist die optimale Funktion verschiedener lebenswichtiger Vorgänge – wozu unter anderem der Stoffwechsel zählt – gegeben.
Der Körper kann die Regulation von Säuren und Basen bis zu einem gewissen Grad selbst übernehmen, um den pH-Wert im Blut konstant zu halten. Dabei werden Säuren schnellstmöglich aus dem Blut entfernt und neutralisiert. Er lagert sie im Bindegewebe zwischen und scheidet sie über die Nieren, die Haut, die Lunge oder den Darm aus.
Wenn dem Körper jedoch zu viele Säuren zugeführt werden oder sie durch diverse Prozesse entstehen, spricht man von einer Azidose. Sie behindert lebenswichtige Stoffwechselvorgänge und andere Funktionen.
Säuren können durch eine säurelastige Ernährung entstehen. Dazu gehört unter anderem der Konsum von Fleisch und Milchprodukten.
Doch auch Stress, Zorn und Ärger sollen dazu führen, dass der Körper mit mehr Säuren belastet wird.
Wie erfolgt eine Entsäuerungstherapie?
Im Zuge der Entsäuerungstherapie kommen verschiedene therapeutische Maßnahmen zum Einsatz.
Grundsätzlich fallen unter das Naturheilverfahren Therapien und Anwendungen, Bäder, Wellnessbehandlungen, Ernährungsumstellungen und Fastenkuren.
Als wichtig wird vor allem eine basische Ernährung mit den richtigen Lebensmitteln erachtet. Man spricht auch von einer Basenkur zur Entsäuerung des Körpers.
Weiter gehören auch Lymphdrainagen und Bindegewebsmassagen zu den Leistungen eines Heilpraktikers im Zuge einer Entsäuerungstherapie. Zudem setzen viele auf Ansätze der Ayurveda, um den Körper von Schlacken zu befreien und einer Übersäuerung entgegenzuwirken.
Der Ablauf einer Entsäuerungstherapie kann somit stark variieren.
Folgende Bestandteile sind jedoch meist gleich:
- Erste Beratung: Auf Basis einer ersten Beratung beim Heilpraktiker kann ein individueller Behandlungsplan aufgestellt werden. Durch die Besprechung von etwaigen Beschwerden und der Ernährung des Patienten lässt sich ermitteln, welche Methoden sinnvoll sind.
- Austesten von Behandlungen: Bei einer Entsäuerungstherapie kann aus einer großen Bandbreite an Therapiemöglichkeiten gewählt werden. Ein Spezialist für Naturheilverfahren kann austesten, welche Methoden beim Patienten individuell am besten anschlagen.
- Durchführung der Entsäuerungstherapie: Je nachdem, für welche Methoden man sich entschieden hat, folgt eine ausführliche Anleitung durch den Heilpraktiker und die Maßnahmen werden umgesetzt.
- Abschlussgespräch: Nach Durchführung der Entsäuerungstherapie erfolgt ein weiteres Gespräch mit dem Heilpraktiker. So kann ermittelt werden, ob weiterer Behandlungsbedarf besteht oder ob die Entsäuerung des Körpers bereits abgeschlossen ist.
Anwendungsgebiete: Bei welchen Beschwerden kann eine Entsäuerungs-Therapie Anwendung finden?
Gerät das Gleichgewicht der Säuren und Basen im menschlichen Körper aus den Fugen, zeigt sich das durch vielerlei Symptome.
In der Naturheilkunde geht man davon aus, dass unter anderem Müdigkeit, Leistungsabfall und eine verringerte Konzentrationsfähigkeit Folgen eines Säureüberschusses sein können.
Bei folgenden Beschwerden kommt die Entsäuerungstherapie demnach zum Einsatz:
- Entzündungen
- Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Motivationslosigkeit
- Rheuma
- Verdauungsbeschwerden
- Gelenkschmerzen
- Sodbrennen
- Erhöhte Anfälligkeit für Infekte
- Träger Stoffwechsel
Da eine Entsäuerungstherapie ganzheitlich erfolgt, geht man davon aus, dass auch die ganzheitliche Gesundheit gestärkt werden kann. Somit werden viele Bereiche des Körpers davon beeinflusst.
Das Ziel ist vor allem, den Stoffwechsel ins Gleichgewicht zu bringen, der wiederum für viele andere Prozesse im Körper wichtig ist.
Werden die Kosten für eine Entsäuerungstherapie von der Krankenkasse übernommen?
Aktuell gibt es keine gesetzlichen Krankenkassen, die die Kosten für eine Entsäuerungstherapie übernehmen.
Demnach lohnt sich eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung, die die Kosten für Behandlungen der Alternativen Medizin und Naturheilkunde teilweise bis vollständig übernimmt.
Solche Versicherungen decken die Kosten ab, die von gesetzlichen Versicherern nicht übernommen werden.
Wo kann ich eine Entsäuerungstherapie durchführen?
Eine Entsäuerungstherapie wird als Naturheilverfahren beim Heilpraktiker durchgeführt.
Da es sich um eine beliebte Behandlungsmethode handelt, lässt sich in der Nähe recht einfach ein Heilpraktiker finden, der verschiedene Naturheilverfahren anbietet, mit denen sich der Körper von überschüssigen Säuren befreien lässt.
Wie lange dauert eine Entsäuerungstherapie?
Die Dauer einer Entsäuerungstherapie hängt stark davon ab, wie groß der individuelle Handlungsbedarf bei dem Patienten ist. Generell sollte das Verfahren der Alternativen Medizin nicht länger als sechs Wochen am Stück durchgeführt werden.
Ideal ist es, sich vier bis sechs Wochen Zeit zu nehmen, um den Körper von Schlacken zu befreien.
Das liegt daran, dass bei einer Entsäuerungstherapie davon ausgegangen wird, dass der Körper eine gewisse Anlaufphase braucht, um seinen Stoffwechsel umzustellen.
Erfahrungen und Zukunftsperspektiven der Entsäuerungstherapie
Da es sich bei der Entsäuerungstherapie um eine häufig angewandte Therapie der Naturheilkunde handelt, konnten schon viele Erfahrungen damit gemacht werden.
Zahlreiche Patienten begeben sich regelmäßig zu ihrem Heilpraktiker in der Nähe, um ihren Körper regelmäßig zu entsäuern. Vieler Menschen zufolge soll die Entsäuerungstherapie daher ganzheitliche positive Auswirkungen haben.
Können bei einer Entsäuerungstherapie Nebenwirkungen auftreten?
Wer seinen Körper entsäuern möchte, sollte mit einer Erstverschlimmerung rechnen. Diese ist bei vielen Naturheilverfahren völlig normal und kann sich in Form von Kopfschmerzen oder Hautunreinheiten äußern.
Ansonsten weist die Entsäuerungstherapie kaum Nebenwirkungen auf.
Menschen mit einer Niereninsuffizienz und Personen, die Digitalis-Medikamente einnehmen, sollten von einer Entsäuerungstherapie absehen. Hier kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen. Auch für Schwangere und stillende Frauen sowie Kinder ist eine Entsäuerung des Körpers mittels einer Kur nicht zu empfehlen.
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